Ja, wenn Arbeitsumgebungen geschaffen werden, in denen die Fähigkeit viel und tiefgehend wahrzunehmen und fühlen zu können wertgeschätzt und gefördert wird.
Ich bin zudem fest davon überzeugt, dass die förderlich gelebte und genutzte Hochsensibilität vieler Menschen dringend benötigt wird, um unsere aktuellen gesellschaftlichen, sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Herausforderungen zu bewältigen.
Die psychologische Sensitivitätstheorie besagt, dass sich Menschen aufgrund neurobiologischer Unterschiede in ihrer Fähigkeit unterscheiden, Informationen und Reize aus ihrer Umgebung wahrzunehmen und zu verarbeiten. Hochsensibilität, auch bekannt als Neurosensitivität, wird seit über 30 Jahren erforscht.
Daher wissen wir mittlerweile, dass 15-30% der Menschen ein Nervensystem mit gesteigerter Reaktivität haben, welches Feinheiten in der Umgebung aufnimmt und Informationen tiefer verarbeitet.
Hochsensibilität ist im deutschsprachigen Raum für viele Menschen negativ stigmatisiert, weshalb ich Neurosensitivität als geeigneteres Narrativ empfinde. Besonders dann, wenn wir unsere menschliche Wahrnehmungsfähigkeit aus einer potenzialorientierten Perspektive für die Arbeitswelt beleuchten möchten.
Neurosensitivität umfasst vier Facetten:
1. Erhöhtes Bewusstsein
2. Erhöhte Empathie
3. Tiefere Informationsverarbeitung
4. Erhöhte Anfälligkeit für Überstimulation (höheres subjektives Stressempfinden)
Menschen mit erhöhter Neurosensitivität werden oft als Seismografen in Organisationen bezeichnet. Folgende Eigenschaften zeichnen sie unter Anderem aus:
Die Herausforderung für Organisationen besteht darin, dass sich erhöht neurosensitive Mitarbeitende trauen, sich mit ihrer Wahrnehmungsfähigkeit und Stärken zu zeigen, anstatt sich zu maskieren. Zusätzlich sollte Ihrer erhöhten Anfälligkeit für Überstimulation proaktiv und rücksichtsvoll vorgebeugt werden.
Insbesondere kommt es darauf an, Arbeitsumgebungen zu schaffen werden, die Vertrauen und psychologische Sicherheit fördern und die Wahrnehmungsvielfalt schätzen. Konkret kann auf vier Ebenen zu einem förderlichen Klima für Hochsensitive gesorgt werden:
Es gibt auf allen vier Ebenen einiges zu tun, um die Potenziale unserer seismografischen Fähigkeiten auf organisationaler und gesellschaftlicher Ebene nutzbar zu machen.
Abschließend ist es mir wichtig zu betonen, dass es das gesamte Wahrnehmungsspektrum braucht für erfolgreiche Organisationen.
Es braucht also nicht nur die erhöht neurosensitiven, sondern es braucht ebenso Mitarbeitende, die weniger oder durchschnittlich viel wahrnehmen, fühlen und spüren könne. Durch gelingende Zusammenarbeit von Menschen mit unterschiedlichen Wahrnehmungsfähigkeiten, entsteht Vielfalt im Wahrnehmen und folglich auch Vielfalt im Denken. Und genau darin liegt das größtenteils ungenutzte Potenzial einer erhöhten Wahrnehmungsfähigkeit in der Business Welt.
Fotos:
Foto von Marcus Aurelius
Ich freue mich darauf, dich dabei zu begleiten, dein Vertrauen in deine eigene Wahrnehmung zu stärken.
Spürst du eine starke, innere Kraft in dir die sich entfalten möchte, um sich wirksam und gestaltend einzubringen?
Gerne entdecken wir gemeinsam deine Wahrnehmungs- und Sensitivitätspotentiale und setzen diese für dich und dein Umfeld frei.
Gerne unterstütze ich dich dabei, dir deiner erhöhten Wahrnehmung bewusst zu werden, diese anzuerkennen und wertzuschätzen.
Wir arbeiten entweder im persönlichen 1:1 Coaching Setting miteinander, oder in Gruppen Cochings mit max. acht weiteren hochsensiblen Menschen.
Friederike Leibinger
Dipl.-Psychologin, Business Coach für HSP (Hochsensitive Personen), Team Coach für psychologische Sicherheit, Speakerin